China

China – Chengdu und Fazit

Pandas 🐼 und China-Fazit, Days 317-320

Chengdu gefällt uns sehr gut. Es ist eine lebendige Stadt. Überall können Fahrräder geliehen werden. In den Parks wird Ping Pong gespielt und am Nachmittag erleben wir ein kleines Karaoke-Konzert.

Zusammen mit den Cyclern Guy, Kamilla, Coco und Violette besucht Judith die weltweit bekannte Brutstation der Pandas 🐼 in Chengdu. In einem Brutkasten bestaunen wir das kleine, hilflose Geschöpf, welches dann einst zu diesen relativ grossen, dicken, herzigen Pandas 🐼 heranwachsen.

Erstaunlicherweise gibt es am Flughafen in Chengdu keine Koffereinwickelmaschine. Dies hat unser Host Justin, welcher am Flughafen arbeitet in Erfahrung bringen können. Er organisiert für uns Klöpffolie, in welches wir unsere Räder einpacken. Am Freitagmorgen begleitet uns Justin zum Flughafen. Beim Check in erleben wir nochmals die strengen chinesischen Kontrollen. Unser Gepäck wird mehrmals gescannt. Beim Zwischenstopp in Zhengzhou werden wir vor der Passkontrolle aufgehalten, da wir nicht wie die anderen Passagiere ein blaues Ticket haben. Erst jetzt verstehen wir, dass wir beim Verlassen des Flugzeugs dies nehmen hätten müssen. Einmal mehr wissen die Chinesen nicht, was sie nun mit uns machen sollen. Nach mehreren Telefonaten wird dann die zuständige Person herbeigerufen und wir bekommen auch diese Karte. Auch hier wird einmal mehr nicht informiert wann das Boarding oder wann der Abflug ist. Auch als wir eine ganze Stunde auf den Abflug warten, gibt es keine Informationen. Die Leute hier scheinen sich dies gewohnt zu sein, dass jemand für sie denkt und warten die nächsten Befehle ab.

China Fazit:
China ist ein unglaublich spannendes und abenteuerliches Reiseland. Leider war unser Visa mit einem Monat, mit Verlängern letztendlich zwei Monate, viel zu kurz, um das grosse Land zu bereisen. Aber bereits mit den beiden Provinzen Yunnan und Sichuan haben wir zwei unterschiedliche und landschaftlich wunderschöne Gebiete ein bisschen kennen gelernt. Besonders hat es uns gefreut, dass wir die sehr herzliche, tibetische Kultur etwas entdecken konnten. Kulinarisch bietet China eine unvorstellbare, grosse Auswahl. Landschaftlich mit den hohen Berge und den Terassenfelder ist es ein Naturparadies! Jedoch was die Administration betrifft, ist es energieraubend und eine Geduldsprobe. Zum Glück haben wir unser Visa in Vientiane, Laos beantragt und nicht in Hannoi, Vietnam. Von mehreren Cyclern haben wir erfahren, dass sie vor dem Konsulat vier Nächte campiert haben, um den Platz in der Warteschlange zu behalten. Das Visa ist wirklich ein Problem, es bestimmt und erschwert eine Radreise in China extrem! Es ist im Allgemeinen schwierig zu Informationen zu kommen, wie beispielsweise, welche Gebiete gesperrt sind, welche Dokumente für die Visaverlängerung gebraucht werden und wie der Zustand der Strassen sind. Die Bestimmungen ändern sich sehr schnell und werden je nach Lust und Laune der Beamten umgesetzt. So erfuhren wir mehrmals, dass wir mit einem “may yo” (geht nicht, gibt es nicht) von einem Bus, SIM-Karten Laden oder Hotel weggeschickt wurden. Die Menschen sind meist sehr freundlich, obwohl die Kommunikation eine grosse Herausforderung ist. Noch nie haben wir so wenig von der Sprache gelernt, wie hier in China. Dies hat damit zu tun, dass die Menschen in einigen von uns bereisten Gebieten Tibetisch sprachen und zudem ist Chinesisch sehr schwierig zu lernen.

Das zum Teil sehr rücksichtslose Verhalten gegenüber den Mitmenschen, Tieren und Natur hat uns einige Male erschreckt und betrübt. So werden beispielsweise Tiere in kleinsten Käfige gehalten, in Nationalparks künstliche Terrassen nachgebaut, verschwenderisch beim Essen bestellt und nicht aufgegessen oder rücksichtslos gehupt und gefährlich auf der Strasse überholt.

Wir sind froh, dass nun das Schlürfen, Spucken und Hupen ein Ende nehmen wird!

China- Litang, way to Chengdu

Krönender Abschluss & Polizeieskorte, Days 308-316

In Litang besichtigen wir den grossen eindrücklichen Tempel. Da unser Chinavisa schon bald endet und wir aufgrund von gelesenen Berichte wissen, dass der direkte Weg nach Chengdu eine viel befahrene Strasse ist, entscheiden wir uns den Bus von Litang nach Garze zu nehmen. Am Montagmorgen um 9:00 Uhr steigen wir in den Bus nach Garze. Die beiden Fahrräder können wir problemlos in den Gang stellen und dazu noch gratis, obwohl die Frau am Schalter den Tag zuvor nur den Kopf schüttelte, dass dies nicht ginge. Wir staunen über die grosse Toleranz der anderen Fahrgäste, welche sich an den Rädern vorbeischlängeln müssen. Nach mehr als 7 Stunden holpriger Fahrt steigen wir in Garze aus dem Bus aus. Die Strasse war zum Teil im Bau und somit sind wir froh, dass wir dieses Stück mit dem Bus zurück gelegt haben. Garze gefällt uns gleich auf Anhieb. Die Stadt ist von Schneebergen umgeben und es gibt sehr viele Restaurants, diverse Kaufstände und einen Markt. Die ganze Stadt ist zwar mit Baugerüst versehen und aufgrund unserer Beobachtung schliessen wir, dass die Fassaden einheitlich und nach altem Stil nachgerüstet werden, um die Stadt etwas Touristen tauglicher zu machen.

Die Entscheidung dieses Stück von Garze nach Sertar zu radeln, zahlt sich bereits beim ersten Tag aus. Es ist eine einsame, neue Strasse mit super Panorama. Ein kurzes Teilstück ist noch im Bau. Die Häuser hier sind extrem schön. Sie werden aus Lehm, Stein und Holz gebaut und mit dunkelroter Farbe, blau und orange kunstvoll bemalt. Am Himmel bilden sich schwarze Gewitterwolken und es ist eine Frage der Zeit, wann es zu regnen beginnt. Als wir in einem Restaurant in Sitongda sitzen und ein Zvieri uns gönnen, regnet es. Da hatten wir wieder einmal sehr viel Glück 😀 Es dauert nicht lange bis die Sonne sich erneut zeigt und wir strampeln auf einer schönen, kleinen Schotterpiste einige Höhenmeter in Richtung unseren letzten, hohen Pass und campieren auf einer Yakweide.

Der Aufstieg zu unserem letzten hohen Pass auf 4500müM ist extrem schön. Die Aussicht auf die Schneeberge, die Tannen und der einsame Tempel mit dem Golddach entschädigen die Anstrengung. Die Abfahrt auf dem Schotter und durch die Baustelle braucht mehr Zeit als wir dachten. Müde finden wir ein schönes Schlafplätzchen am Fluss.

Als wir am nächsten Morgen losfahren wollen, bemerkt Andi bei seinem Hinterrad einen Speichenbruch. Zum Glück haben wir bereits Erfahrung und sie ist schnell ersetzt. Wir radeln über die holprige Piste am Fluss entlang und sehnen uns nach Asphalt. Nach Tarzé versperrt eine Barriere den Weg. Zwei Polizisten halten uns an und lassen uns verstehen, dass wir hier nicht mehr weiter fahren dürfen. Sie telefonieren und nach einer Weile kommt ein dritter Polizist dazu, welcher etwas Englisch kann. Er erklärt uns, dass Sertar und Larung Gar für Ausländer gesperrt sei, wieso dies so ist, können sie uns nicht erklären. (Wir haben auf der Webseite thelandofsnows.com gelesen, dass in Larung Gar über 40’000 Mönche und Nonnen in kleinen, in Felsen gebauten Häusern wohnen. Wir haben Fotos gesehen und es muss wirklich sehr eindrücklich sein. Die Regierung hat 2016 dann die starke Reduzierung angeordnet. Wir vermuten, dass Aufstände von ausländischen Touristen befürchtet werden und deshalb dieses Gebiet, wie Tibet, gesperrt wird.) Die Polizisten diskutieren, was sie nun mit uns machen sollen. Da wir hunger haben, offerieren sie uns eine Instantnudelsuppe. Dann geht es schnell. Es wird ein Pickup gestoppt, welcher uns zum Polizeiposten in Sertar fährt. Wir geniessen die holprige Strasse im Auto zurückzulegen😀 In Sertar werden unsere Räder in ein Polizeiauto verladen und in einem zweiten folgen wir. Da wir noch einkaufen müssen, begleiten uns die drei Polizisten auf den Markt und zur Tankstelle, sodass wir unsere Benzinflaschen füllen können. Während der Fahrt macht unser Fahrer noch für sich ein Selfie von uns. In Larung Gar halten die Polizisten extra und fordern uns auf Fotos von Larung Gar zu machen. Kurz nach Horxu dürfen wir dann wieder alleine weiterreisen. Die Polizisten entschuldigen sich für die Umstände. Wir müssen schmunzeln, denn für uns war es perfekt. Da die Zeit etwas knapp war, haben wir auf eine sehr komfortable Weise Kilometer zurück gelegt. Obwohl wir natürlich Larung Gar gerne von Nahem gesehen hätten!

Wieder auf dem Rad geniessen wir es Höhenmeter zu vernichten. Die Schlucht mit den sehr schönen, burgähnlichen Häusern und den vielen Fahnen sind wunderschön. Zudem sehen wir ein paar Affen, welche für uns gar nicht in diese alpine Landschaft passen. Wir sind uns einig, dass sich das Risiko diesen Weg zu nehmen, definitiv gelohnt hat! Kurz bevor es eindunkelt, radeln wir und finden ein Plätzchen zum Campieren am Fluss.

Auch wenn es stets abwärts geht, ist die Strecke ermüdend. Die Gegend verändert sich nicht gross, umso überraschter sind wir über Guanyinqiao, welches sich als ein belebtes Städtchen entpuppt. Hier gibt es nicht viele westliche Touristen und so posieren wir unzählige Male für Selfies… Nach einem Ruhetag radeln wir an dem Fluss entlang zur nächst grösseren Stadt Ma’erkong, welche ebenfalls sehr belebt ist. Es hat sogar einen eigenen kleinen Marktplatz nur für die beliebten chinesischen Raupenpilz. Es handelt sich dabei um einen Schlauchpilz, der Raupen befällt. Diese werden von Bauern und Nomaden geduldig gesammelt und für viel Geld verkauft. Sie finden in der chinesischen Medizin Anwendung gegen Krebs, gegen Lungen-, Leber-, Nieren- und Kreislaufbeschwerden sowie Stärkung des Immunsystems Anwendung. Zudem wirken sie aphrodisierend. Somit ein wahres Wundermittel gegen fast alle Leiden der Welt, ausprobiert haben wir es dann doch nicht 😀. Von hier nehmen wir den Bus nach Chengdu. Wir haben Glück, dass wir noch einen Platz kriegen. Einmal mehr war es eine gute Entscheidung diese Strecke mit dem Bus zurück zu legen, da auch dies eine starkbefahrene enge Strasse mit vielen Tunnel ist und der Highway noch im Bau steht. Dieser Bau wird ohne Rücksicht auf das Landschaftsbild mit Stahlkonstruktionen kreuz und quer gebaut. Nach 7 Stunden Fahrt treffen wir glücklich in Chengdu ein und werden herzlich von unserem Warmshowerhost Justin empfangen. Bis tief in die Nacht tauschen wir uns mit Coco und Violette, ein belgisches Radlerpaar ebenfalls Warmshowergäste von Justin, aus.

volle Distanz: 613.55 km
Maximale Höhe: 4543 m
Minimale Höhe: 493 m
Gesamtanstieg: 3451 m
Gesamtabstieg: -6142 m

China – Xiangcheng, Weg nach Litang

Einfach nur schön, Days 301-307

In Xiangcheng lernen wir die tibetische Kultur kennen. Am Abend trifft sich jung und alt um 19:00-20:00 Uhr auf dem Dorfplatz. Eine Gruppe tanzt zu traditioneller Musik, eine weitere marschiert mit ihren Gebetsketten mehrere Runden um einen heiligen Säulenquader (Kora), andere stossen die Gebetsmühlen beim Vorbeigehen an und einige schauen dem Treiben einfach zu. Aus einer Box tönt die Musik und von den Gebetsmühlen klingen die Glöckchen. Es ist eine sehr friedliche und fröhliche Stimmung.

Da der direkte Weg von Xiangcheng nach Sangdui im Bau ist, nehmen wir den Umweg über Daocheng in Kauf und fahren 40 Kilometer wieder zurück. Früh bereits um 17:00 Uhr machen wir Feierabend, da wir ein super Schlafplätzchen auf 3800müM finden und nicht zu hoch übernachten wollen. Wir geniessen den Abend und kriechen früh ins Zelt. In der Nacht staunen wir über den wunderschönen und nahen Sternenhimmel.

Der 4700müM Pass ist das Tagesziel. Die Chinesen haben super Arbeit geleistet, denn die Strasse ist sehr radfreundlich mit vielen Kurven und einer angenehmen Steigung gebaut. So sind wir überrascht, als wir plötzlich oben auf dem Pass sind. Wir radeln weiter und sausen den super neuen Belag an den einfachen Hütten der Nomaden, welche im Sommer hier oben mit ihren Yaks, Pferden, Schafe und Schweine leben, vorbei. Bei einem alten Kloster mit goldverzierten Dach machen wir halt. Ein Mönch führt uns in den Innenhof und in den prunkvollen Gebetsraum in dem es drei grosse goldige Statuen hat. Der aussergewöhnlich grosse Mönch, fast gleichgross wie Andi, lädt uns zum Yak-Buttertee mit Yakkäse und Tsampa (eine Art Brot-Brei) in die Klosterküche ein. Im Dorf Mula kehren wir im Dorfrestaurant ein, wo wir von den neugierigen Kindern bestaunt werden. Auf der Hochebene von 4100müM schlagen wir unser Nachtlager auf.

Nach einer kalten Nacht sind wir froh von der warmen Sonne gewärmt zu werden. Die Hochebene führt bis auf 4500müM und erinnert uns an das Ursenertal. Es folgt eine luftige Abfahrt durch eine wüstenartige Landschaft nach Daocheng, wo wir ein Gericht nach Sichuanart geniessen. Dies ist aber für unser Geschmack sehr ölig. Am Abend treffen wir in Sangdui ein, wo uns der Gemüsehändler gleich je eine Mandarine zuwirft und uns mit Wassermelonenschnitz beschenkt. Die Menschen sind wirklich sehr freundlich.

Zwei hohe Pässe stehen auf dem Tagesplan. Die Gegend ist sehr schön. Wir sehen Murmeltiere, die aber nie pfeifen, eine Arte wilder Hühner und Feldhasen. Auf dem rabbit mountain Pass 4696müM beginnt es zu regnen, fast ein bisschen zu schneien. Auf der Abfahrt werden wir dann auch nass. Nach 5 Stunden Velofahrt kommen wir in Jiawa an. Von da ist es nur noch 29km nach Litang. Auf dem letzten Pass vor Litang vor einem Kloster treffen wir auf zwei Mönche. Sie sind begeistert von unseren Rädern, vor allem aber von der Farbe unserer Räder. Wir feiern ein weiteres Jubiläum: 12’000 Kilometer.

In Litang auf unserem Hotelmarathon stossen wir auf eine tibetische Familie, welche leider kein Zimmer für uns haben, aber uns zum Tee einlädt. In einer grossen Schüssel bereitet ein Mönch “Tsampa” zu und formt sie zu Pyramiden. Dies sei für das bevorstehende Fest und für Buddha.

volle Distanz: 292.84 km
Maximale Höhe: 4668 m
Minimale Höhe: 2693 m
Gesamtanstieg: 4958 m
Gesamtabstieg: -3899 m

China – Weg nach Xiangcheng

Über staubige Piste und hohe Pässe nach Sichuan, Days 297-300

Juhui, wir sind wieder unterwegs! Eine abgelegene Gegend mit hohen Pässen wartet auf uns. Deshalb statten wir dem Markt nochmals einen Besuch ab und füllen unsere Taschen mit genügend Proviant. Für den ersten Radeltag nehmen wir es gemütlich. Auf 2800 Meter am Fluss campieren wir. Es war schon lange nicht mehr so schön warm. Bei schönstem Wetter radeln wir weiter und bewältigen den Pass von 3900müM. Oben angekommen, wehen unzählige tibetische Gebetsfahnen im Wind. Warm eingepackt geniessen wir die wunderschöne Aussicht. Das schöne am Pässefahren ist, dass sich meistens dahinter eine ganz neue Gegend zeigt. So kommen wir in ein enges, grünes Tal mit grossen herrschaftlichen Häusern. Wir finden ein gutes Hotel und geniessen die warme Dusche.

Am nächsten Morgen steht die Königsetappe bis zur nächsten größeren Stadt Xiangcheng auf dem Programm. Königsetappe deshalb, weil eine 60km lange Schotterpiste mit zum Teil sandigen Abschnitte auf uns wartet. Wir kommen sehr gut voran und machen eine lange Mittagspause. Nach drei Stunden haben wir den Mountainpass 4300müM erreicht. Die Strecke führt weiter auf Schotter und einige Gegenanstiege bewältigen wir bis dann die Strasse sandiger und extrem staubig wird. Nach sechs Stunden Fahrt finden wir an einem Bach auf 3800müM ein schönes Plätzchen. Am Morgen werden wir von einer Yakherde mit Hirt begrüsst. Wir haben noch nie so grosse und schöne Yaks sogar mit Kälber gesehen.

Die Abfahrt ist mit diesem Sand und Staub fast noch anstrengender als der Aufstieg! Immer wieder werden wir eingenebelt von vorbeifahrenden LKWs und Autos. Nach einer Stunde durchgerüttelt zu werden, fahren wir erleichtert in Ranwu auf den Asphalt. Ein kurzer Abstecher zur Hotspring ist leider enttäuschend und so sind wir wieder auf der Weiterfahrt nach Xiangcheng.

Mit dem Pass haben wir die Region Yunnan verlassen und sind nach Sichuan gelangt. In Sichuan hat sich die Gegend und die Menschen stark verändert. Es ist trockener, ja sehr karg in der Höhe und jeweils unten entlang des Flusses hat es oasenähnlich, grüne Terrassenfelder. Die Leute sind sehr freundlich, haben einen sehr dunklen Teint und sprechen tibetisch. Anstelle von “ni hao” wird nun “hallo” gerufen und mit unserem chinesischen Übersetzungsapp stehen wir manchmal an, da viele nur noch die tibetische Schrift lesen können. Zu unserer grossen Enttäuschung funktioniert auch unsere SIM-Karte nicht mehr. Das heisst hier in Sichuan fallen nun extrem hohe Roaminggebühren für unsere Yunnan-Karte an. In ein paar Stunden ist der Monatskredit aufgebraucht.

Nach fünf Stunden Fahrt kommen wir in Xiangcheng staubig im Hotel an. Zu unserem Glück sind wir bereits im Zimmer, als es zu regnen beginnt und zu unserer Überraschung dürfen wir die staubigen Räder ins mit Teppich bezogene Zimmer nehmen, wo wir sie dann gleich im grossen Bad abduschen. Zu unserer Freude ist Guy und Kamilla immer noch hier und wir tauschen einmal mehr unsere Erlebnisse aus😀.

volle Distanz: 232.22 km
Maximale Höhe: 4333 m
Minimale Höhe: 2675 m
Gesamtanstieg: 4382 m
Gesamtabstieg: -4621 m

China – Shangri-la

Abwarten, Days 284-296

In der Stadt Shangrila starten wir am nächsten Morgen den Visamarathon. Um die Meldebestätigung zu kriegen, radeln wir zur Polizeistation. Doch erst bei der Zweiten können sie uns die Meldebestätigung ausstellen. Beim PSB (Public Security Bureau) treffen wir alles verriegelt an. Was nun? Es ist Freitag und laut Öffnungszeiten sollte sie offen sein und erst am Montag wieder öffnen. Aber zum Glück winkt uns ein Beamter rein. Freundlich werden wir informiert, dass die Meldebestätigung noch nicht reicht. Es braucht: Einen schriftlichen Reisebericht, Visaformular und für ein Formular müssen wir ans andere Ende der Stadt radeln und bei einem Fotografen für 80yüan (12.-sFr.) wird das verlangte Formular erstellt. Wir bekommen gleich noch 8 Passfotos dazu. Die können wir bestimmt später wieder gut gebrauchen.

Am Samstag gehen wir mit allen Dokumenten zum PSB. Oh Schreck! Schon wieder geschlossen, obwohl sie uns deutlich versprochen haben, dass offen sei. Beim Reingucken stellen wir fest, dass der Beamer läuft und Licht brennt. Wir klopfen an die Tür und warten gespannt. Es tut sich nichts. Da entdeckt Andi eine Telefonnummer und schon bald kommt eine zackige Beamtin, öffnet die Tür, stellt Chinesische Musik ein und richtet ihren Bürotisch ein, während dem wir gespannt im Wartesaal sitzen. Dann dürfen wir unser Anliegen darbringen. Oh nein die Passkopie fehlt. Aber irgendwie geht es dann ohne, nochmals ein Foto wird geknipst, Daumenabdrücke gemacht und 160 yüan (24.-sFr.) pro Person bezahlt. In fünf Arbeitstagen können wir unser Visa und Pässe wieder haben 😳. Nein, so lange wollen wir nicht warten! Die Beamtin erklärt uns, dass dies schnell sei und dass es an anderen Orten sogar eine Woche dauert. Als wir dann nachfragen, wann wir denn nun genau das Visa abholen können, sagt sie: ” Okay, kommt am Montag wieder!” Wir glauben es kaum! Was war denn das? Ein Witz? Wir dürfen der Beamtin am Montag wenn wir losfahren anrufen, sodass sie dann im Büro ist. Unglaublich! That’s China!

Wir nutzen die Zeit, um das Chinesische Essen besser kennen zu lernen: Wir probieren Dumblins, Yakkäse, Chinese-Burger, getrocknetes Yakfleisch, Butter-Milk tea (nicht so unser Geschmack), heisse Sojamilch, Nudeln, Wantan (gefüllte Teigtaschen in einer Suppe), Yakjoghurt und Fladenbrot. Aber in unserem absoluten Lieblingsrestaurant, welches sehr unscheinbar ist und gerade drei Tische hat, werden wir mit diversen Gemüse- und Hülsenfrüchtegerichte bekocht. Die Köchin und ihre Tochter wachsen uns ans Herz und sie schenken uns sogar die letzte Mahlzeit. Mittlerweile sind wir bereits recht geübt mit den Stäbchen 🥢 zu essen.

Täglich schlendern wir durch den pulsierenden Markt. Im Gegensatz zur verschlafenen Altstadt, welche jedoch erst um 2002 erstellt und vor vier Jahren zu 70% niedergebrannt und wieder neu aufgebaut wurde, ist der Markt extrem lebendig.
Wir decken uns mit Decken, Bett- und Thermosflaschen ein, da Heizungen ein Fremdwort hier ist. Dafür haben sie Matratzenheizungen, welche wir in den kommenden Etappen über 4000müM im Zelt vermissen werden. Zudem braucht Judith eine Ersatzschlafmatte, aber leider gibt es da nur chinesische Qualität…

Kamilla und Guy das USA-Radlerpaar trifft ein. Wiedersehen macht Freude! Wir haben eine super gemeinsame Zeit und wir werden ins “Bananagram-Spiel” eingeführt, welches wir dann später selber bastelten.

Am Montag hat die Beamtin dann doch keine Zeit und wir werden auf Dienstag vertröstet. Am Dienstag trifft das Radlerpaar Stefan und Jessica ein und so sind wir sechs am Abend mit Juanita sogar 7 Tourenradfahrer im gleichen Hostel😀 Wir haben einen sehr spannenden Austausch mit intensiver Planungsdiskussionen der Chinareise, da alle ein viel zu kurzes Visa haben und China zu gross ist. Es ist frustrierend wie das Visa die Reiseroute und die Geschwindigkeit bestimmt. So sind Jessica, Stefan und Juanita zu früh in Shangrila (man darf hier erst in den letzten 7 Tagen verlängern) und können ihr Visa noch nicht verlängern, aber beim nächsten PSB müssen sie vor den 7 Tagen sein, was per Rad nicht möglich ist. Somit bleibt ihnen nichts anderes übrig als mit dem Bus nach Leshang zu fahren.

Am Dienstag können wir dann endlich unsere Pässe mit den neuen Visas abholen. Jedoch hat sich Andis Erklältung etwas verschlimmert und somit warten wir noch einige Tage ab. Nach fast zwei Wochen in Shangrila ist dann auch Andis Husten etwas zurück gegangen und wir machen uns auf in Richtung Litang. Während den letzten Monaten haben wir viel diskutiert und recherchiert, wo unsere Reise weitergehen soll. Endlich haben wir uns entschieden, wie und wo es nach China weiter geht! Flug ist gebucht. Aber wir verraten noch nichts😂

China – Lijiang, way to Shangri-la

Kein Zuckerschlecken, aber sehr lohnend! Days 275-283

9 Monate sind wir bereits unterwegs. Dies nutzen wir, um allen lieben Leute, welche uns vor und auf unserer Reise irgendwie unterstützt und geholfen haben, ganz herzlich danke zu sagen! 🙏
Auf einer kleinen Nebenstrasse radeln wir die letzten Kilometern durch die blühende Landschaft nach Lijiang.
In Lijiang picknicken wir in einem Park. Selbst in diesem touristischen Ort Lijiang checken wir in ein günstiges, neues Hotel für 40 yüan (6.-sFr.) ein. Wir besichtigen die Altstadt von Lijiang, geniessen die schöne Aussicht über die Dächer und tauchen einmal mehr in den geschäftigen Markt ein. Am Abend treffen wir Guy und Kamilla, das Radlerpaar von der USA und wir haben einen sehr spannenden Austausch.

Nach zwei Ruhetagen in Lijiang fahren wir bei schönem, jedoch sehr windigen Wetter, los in Richtung Leaping Gorge. Wir wählen den Weg durch den snow mountain Nationalpark. Beim Eingang in den Park verlangen sie 100 yüan (15.-sFr.) pro Person. Zum Glück erinnert sich Judith an den Blog von einem Deutschen Radlerpaar ride-worlwide.com, dass diese nicht bezahlen mussten. Auch uns gelingt es die Wächter zu überzeugen, dass wir nur durchradeln ohne den Park zu besichtigen und können gratis durch den Park fahren. Die Landschaft mit den Lärchen ähnelt dem Engadin. Die Kulisse mit dem Jade Dragon Snow Mountain ist wunderschön und wir rollen über den höchsten Pass auf unserer Reise 3200 müM. Es gibt sehr viele Cars gefüllt mit Chinesischen Touristen, welche zum Golfspielen, zum Fotografieren mit den Yaks oder zur Gondel gehen. Einige tragen sogar eine Sauerstoffflasche mit sich. Vor allem beim See mit den Yaks können wir über die Szenerie nur den Kopf schütteln. Der zweite Gegenanstieg hat es inn sich, da eine Pflastersteinstrasse hochführt. Wir vernichten einige Höhenmeter bis wir dann auf 2900müM. unser Zelt aufstellen. Das Lagerfeuer wärmt uns und ein besorgter Chinese ermahnt uns, dass wir das Feuer auch gut löschen müssen. Es ist sehr trocken.

Andi ist mit Durchfall geplagt und somit sind wir froh, dass am nächsten Tag 1700 Höhenmeter Abfahrt bevorstehen. Die Aussicht auf den drittlängsten Fluss der Welt Yatze ist einmalig! Auf den Terassenfeldern wird gerade das Getreide meist von Hand zu Garben gebunden. Die Fähre bringt uns in Daju für 50 yüan (7.50 sFr.) auf die andere Seite. Der Wind peitscht durch die Tiger leaping Schlucht ins Gesicht, während dem wir uns die zum Teil sandige Kiesstrasse hochkämpfen. Andi fühlt sich nicht fit und so radeln wir zu einem Aussichtspunkt in die Tiger leaping Schlucht und kehren dann in Richtung Shangrila um.

Wir legen einen Tag Ruhepause ein, sodass Andi wieder zu Kräften kommen kann. Mittlerweile sind auch Kamilla und Guy eingetroffen. Unsere Wege trennen sich aber wieder. Wir fahren ohne Gepäck nur kurz zum Aussichtspunkt in die Schlucht. Ohne Gepäck fährt es sich schnell und wir sausen beim Kassenhäuschen vorbei. Dies bemerken wir erst als aus dem alten, unscheinbaren Häuschen uns jemand zuruft. Aber dann sind wir schon weiter. Wir sind bereits weit gekommen bis wir dann von zwei Sicherheitsmännern aufgehalten werden, welche von uns das Ticket von 65yüan (9.-sFr) pro Person sehen wollen. Wir erklären ihnen, dass wir kein Schild gesehen haben und dass wir nicht wandern gehen und nur ein Tee im Gästehaus trinken wollen. Dies ist für sie okay und wir geniessen die Aussicht in die Schlucht während wir ein Naxi-Brot verköstigen. Dies ist ein Fladenbrot, welches in der Pfanne gebacken wird.

Anschliessend rollen wir zurück zu unserem Hostel und mit Gepäck trampen wir die schlängelnde Strasse hoch und geniessen die sensationelle Aussicht kurz vor Haba auf die schönen Terassenfeldern. In der heimeligen Stube des Gästhauses kocht uns die Besitzerin ein feines Abendessen und anschliessend kriechen wir in die mit Matratzenheizung vorgewärmten Better. Andis Bauch rumpelt immer noch etwas, was die Anstiege noch anstrengender macht.

In Dugou besichtigen wir die weissen Terassen. Die natürlichen sind sehr schön, jedoch unterhalb sind Bauarbeiten von künstlichen weiteren Terassen am Laufen. Wir können nur den Kopf schütteln.

In San Ban hat es zu unserer Freude einen guten Shop mit vielem Gemüse und Früchte. Die Infrastruktur hier auf dieser Höhe und in den kleinen Dörfern ist jedoch meist schlecht. Wir zelten auf 2800müM und packen uns warm in den Schlafsack ein. Es ist sehr kalt und der Wind weht ums Zelt. Brrrrr. Am Morgen sind wir über die wärmende Sonne dankbar und tapfer kurbeln wir die weiteren Höhenmeter der heutigen Etappe hoch. Es geht über 3600 müM! Die wunderschöne Aussicht belohnt uns einmal mehr. Kurz vor dem letzten Pass nach Shangrila 3700müM campen wir auf 3300müM bei einer Bushaltestelle direkt an der Strasse. Wir haben kein anderes flaches Plätzchen gefunden. Wir waren schlichtweg zu erschöpft, um noch weiter zu radeln und noch weiter oben zu übernachten, wollten wir nicht! Die Nacht war einmal mehr kalt. Zudem ist nun auch Judiths sechsjähriges Exped-Mätteli kaputt! Es hat sich am dümmsten Moment eine Blatter aufgetan! Es war also kein erholsamer Schlaf. Zum Glück begrüsst uns am Morgen die wärmende Sonne und wir radeln noch die letzten Höhenmeter zum höchsten Pass unserer Reise 3700müM hoch. Die Luft wird dünner, die Gräser dörrer und die Tannen kleiner.

Das nächste Tal ist karger als die zuvor. Es grasen Yaks, Pferde, Ziegen und Schweine auf mageren Wiesen. Die Dörfchen sehen verlassen aus. Die herrschaftlichen Bauernhäuser sind zum Teil verlottert und einige werden neu renoviert. Unser Essensvorrat ist ausgegangen, unser Magen knurrt und unsere Energie ausgeschöpft. Einmal mehr gibt es kein Restaurant und in dem einem Shop gibt es nur Süssigkeiten und Instantnudelsuppe. Wir fahren weiter und hoffen doch noch ein Restaurant zu finden. Kurz vor Shangrila kehren wir ein. Wir essen sehr fein, jedoch so teuer war es noch nie! Überrascht und schockiert über diesen hohen Preis können wir nichts anderes machen als bezahlen und in Zukunft wieder vorsichtiger sein und im Voraus fragen.

In Shangrila wird die Hotelsuche zu einer Odyssee! Da wir für die Verlängerung des Visas ein Hotel mit Bewilligung für Ausländer brauchen. Wir klappern sämtliche Hotels ab, welche uns gerne aufnehmen und uns passen würden, jedoch stellte sich immer heraus, dass sie uns nicht registrieren können, da sie die Bewilligung nicht haben. Letztendlich finden wir eines, welches viermal teurer ist.

volle Distanz: 297.23 km
Maximale Höhe: 3703 m
Minimale Höhe: 1612 m
Gesamtanstieg: 6023 m
Gesamtabstieg: -5056 m

China – Dali, way to Lijiang

Der Frühling ist da!, Day 270-274

Mit dem neuen, spannenden Audiobuch über China und seine Geschichte radelt es wie von selbst den letzten Pass hoch und dann runter zu unserem ersten Ziel, nämlich Dali. Zuerst treffen wir in der Grossstadt Dali ein. Erst 15 Kilometer später befindet sich die touristische, aber sehr schöne Altstadt. Bevor wir unseren Warmshower-Host treffen, sehen wir das USA- Radlerpaar Guy und Kamilla, welche seit zwei Jahren unterwegs sind und nun ebenfalls die gleiche Route radeln wird. Wir werden uns auf dem Weg bestimmt wieder sehen.

Heimat zeigt uns den lokalen Markt und die wunderschöne, aber leider auch sehr touristische Altstadt von Dali. Wir geniessen es einen privaten Führer zu haben und welcher uns sehr vieles über die chinesische Geschichte, Kultur und Sprache erzählen kann! Am Erhai-See Reihen sich die neuen und nobeln Hotels aneinander, jedoch dürfen sie seit einem Jahr, anscheinend wegen Umweltschutz, nicht mehr betrieben werden.

Wir verabschieden uns von Heimat und radeln in Richtung Lijiang. Auch auf diesen Höhen von 2000-2500müM sind die Temperaturen mit 20 Grad sehr angenehm. Überall blüht und grünt es! Es ist zauberhaft schön! Dies lockt viele Chinesen zum Fotografieren auf die extra dazu erstellten Blumenwiesen.

Im kleinen Dörfchen Xizhou schlendern wir durch den Markt. Es ist bekannt für die chinesischen Pizzas, welche jedoch aus unserer Sicht nicht viel mit Pizza zu tun hat. Es ist einfach ein flaches, kleines Brot mit ein bisschen Kräutern drin und manchmal mit einem Spiegelei darauf. Am Abend finden wir ein Plätzchen, wo wir campieren. Am Morgen aus dem Zelt zu kriechen und von der wärmenden Sonne in Empfang genommen zu werden, gemütlich zu frühstücken, dann aufs Rad zu steigen und nach wenigen Kilometern auf einem chinesischen Markt einzutauchen – das ist einfach fantastisch! Schön ist auch die Landschaft bis wir dann kurz vor Lijiang auf eine Ebene kommen, die uns an das Rheintal erinnert. Am Abend finden wir wiedermal ein fantastische Hotel für nur 10.- Sfr.

volle Distanz: 172.63 km
Maximale Höhe: 2554 m
Minimale Höhe: 1931 m
Gesamtanstieg: 1733 m
Gesamtabstieg: -1333 m

China – Kunming, way to Dali

Uns kommt alles Chinesisch vor!, Day 262-269

Wir landen Mitten in der Nacht in Kunming. Uns kommt alles Chinesisch vor! Zum Glück erleben wir eine grosse Hilsbereitschaft der Chinesen hier. Wir werden sogar spontan vom Chinesen Anderson zum Abendessen eingeladen und in die chinesische Sprache eingeführt. Wir sind überwältigt. Das Organisieren der SIM Karte erweist sich als sehr schwierig. Überall werden wir wieder weggeschickt. Die Gegend wo wir übernachten ist sehr muslimisch geprägt und so finden wir auch unsere heiss geliebten Datteln bei einem Shop vor der Mosche. Am nächsten Tag beim Mittagessen treffen wir auf die Pakistan Studenten. Sie laden uns zu sich nach Hause ein. Wir haben spannende Unterhaltungen mit vielen guten Tipps für hilfreiche Apps. In China sind nämlich Google, Whatsapp und Facebook gesperrt. Das Installieren von VPN’s erweist sich als sehr schwierig, nur ExpressVPN funktioniert wirklich gut. Wir geniessen den feinen Tee und das pakistanische Abendessen. Mit ihrer Hilfe wird es ein Klacks an der Uni die SIM Karte zu bekommen. Diese grosse und warmherzige Gastfreundschaft berührt uns sehr! Sogar die Taxikosten zurück zu unserem Hotel werden uns bezahlt!

Gut eingepackt in den warmen Radkleidern, welche wir aus den tiefen unserer Taschen ausgraben mussten, radeln wir in Richtung Dali. Leider ist diese Etappe noch nicht so schön, da es eine grössere Strasse mit mässigem Verkehr ist. Umso mehr freut es uns am Mittag den ersten Hotpot geniessen zu können. Am Abend finden wir in einem kleinen Dörfchen ein super, günstiges Hotel. Fürs Abendessen werden wir sogar mit Gemüse aus dem Garten beschenkt.

Bei diesen angenehmen Temperaturen können wir uns am Morgen wieder etwas Zeit lassen. Die Gegend ist nun sehr schön. Zuerst führt die wenig befahrene Strasse entlang eines Flusses. Dann gibt es viele treppenartige Felder, welche mit verschiedenen Gemüse bepflanzt sind und auf welchen tüchtig von Hand gearbeitet wird. Es ist auch wieder länger hell bis halb acht und so campieren wir mit schöner Aussicht und unsere Taschenlampen kommen erst spät in Betrieb.

Bis nach Lucheng kämpfen wir mit Gegenwind, mit staubigen Strassenabschnitte, mit vielen Lastwagen und mit einer sechsspurigen, zum Glück nicht allzu stark befahrenen Strasse. Das Highlight des Tages ist die Altstadt in Lucheng. Am Abend hält uns der starke Wind und die Gewitterwolken vom Campieren ab.

Am nächsten Morgen fahren wir endlich wieder einmal einen schönen Pass mit angenehmer Steigung. 😀 Zur Mittagszeit kehren wir in einem kleinen Restaurant ein. Wir zeigen für die Bestellung einfach auf die Teller der anderen Gäste. Meistens gibt es in den Restaurants grosse Kühlschränke mit einer Glaswand. Da zeigen wir auf das Gemüse, welches wir haben möchten und sind dann aufs Gericht gespannt. Wie bereits in Thailand müssen wir explizit sagen, dass wir kein MST, kein Zucker und keine Sojasauce möchten, denn nur so rumort unser Bauch nicht. Der starke Wind hält uns auch an diesem Abend vom Zelten ab. Wir halten nach einem Hotel Ausschau, was gar nicht einfach ist mit den chinesischen Zeichen! Wir werden aber fündig😀

volle Distanz: 419.74 km
Maximale Höhe: 2454 m
Minimale Höhe: 1478 m
Gesamtanstieg: 4173 m
Gesamtabstieg: -3900 m