Thailand 1

Am Morgen früh landen wir in Krabi. Unsere Räder warten bereits auf uns. Air Asia hat uns sehr überzeugt, da das Abfertigen der Räder unkompliziert ist. Wir bauen sie zusammen und radeln nach Koh Lanta, wo Andis Gotti auf uns wartet. Im Funky Fish Bungalow werden wir herzlich von Eri empfangen. Am nächsten Tag statten wir einen Besuch bei der Dentalhygienikerin ab. Wir geniessen das feine und vielseitige Thailändische Essen hier. Bereits in der Nacht fühlt sich Judith fiebrig. Sie hat sich wohl eine Erkältungsgrippe im Flugzeug eingefangen. Nach drei Tagen ist Judith zum Glück wieder gesund, jedoch braucht sie noch ein paar Tage bis sie wieder genug fit fürs Radeln ist. Endlich nach 8 Tagen sind wir wieder on the road again.

Per Schiff geht es nach Krabi und von dort in Richtung Ao Nang. Die Strecke dorthin ist sehr schön mit diesen spannenden Felsen. Ao Nang dagegen ist extrem touristisch, sodass wir gleich weiter fahren. Die Strecke ist zum Glück sehr schattig und wenig befahren. Als es dämmert, fragen wir bei einem Shop, ob wir hier campieren dürfen. Zu unserer Freude erlauben sie es uns. Da es gegen Mittag sehr heiss wird, stellen wir den Wecker auf 5:15 Uhr. Wegen der hohen Feuchtigkeit in der Nacht müssen wir unser Zelt extrem feucht zusammen packe. Wir frühstücken und radeln bereits beim ersten Tageslicht los. Es ist wiederum sehr grün. Unser Weg führt durch Palmöl-, Gummibaum- und Bananenplantagen. Das Highlight dieser Strecke ist dann eine Schotterpiste durch den Dschungel. Wir machen einen langen Mittagsrast im Schatten. Kurz vor Kao Sok dürfen wir bei einem Fussballplatz zelten. Das Lichterlöschen der Scheinwerferanlage wird uns überlassen. Morgen früh als wir unsere Taschen im Dunkeln ertasten, schrecken wir zurück. Unsere Arme und Beine brennen und wir merken, dass wir auf einem Ameisenhaufen geschlafen haben. 😳 Schnell packen wir unsere Sachen und befreien unsere von Ameisen 🐜 🐜🐜🐜 befallenen Taschen. Nach einer ganzen Stunde haben wir es geschafft, dass wir diese fiesen kleinen Tierchen wieder los haben. In Kao Sok erholen wir uns in einem Kafi von dieser morgendlichen Strapaze! Auch nach einer Dusche haben wir immer wieder das Gefühl von beissenden Ameisen attackiert zu werden. Um 15:00 Uhr radeln wir weiter über ein kleines Pässchen und freuen uns über die luftige Abfahrt. Wie schön doch Pässefahren ist! 😀 Bevor es eindunkelt, finden wir unter den Palmen ein Schlafplatz.

Der Wecker klingelt wieder zur frühen Morgensstunde und einmal mehr packen wir das Zelt total nass von der hohen Feuchtigkeit zusammen. Die Landschaft wechselt hier nicht so schnell. Es gibt viele Monokulturen. Das erste Mal sehen wir einen Baum mit Cashnewnuts.

Am Abend dürfen wir in einer Schule in der offenstehenden Aula zelten. Was für ein Luxus es ist mit Licht und Strom zu campieren. Gut ausgeruht, geht es am nächsten Tag nach Ranong.
In der grössten Hitze kommen wir erschöpft in Ranong an. Da uns dieses Städtchen gefällt, suchen wir uns eine günstige Unterkunft und schlendern am Abend durch den Abendmarkt.

Entlang der Grenze zu Myamar radeln wir. Ein weiteres Mal übernachten wir bei einer Schule. Wir sind sehr dankbar, dass die Thais da so unkompliziert sind! 🙏 An diesem Abend werden wir von zwei Familien mit Bananen beschenkt. Wir können dieses Geschenk nicht ablehnen und werden in den nächsten Tagen keine Bananen kaufen müssen😀. Als Andi sein Fahrrad abschliessen will, bemerkt er, dass das Hinterrad bremst. Baum genaueren Beobachten stellen wir fest, dass eine Speiche gebrochen ist. Wir erinnern uns, dass der Rucksackbändel während der Fahrt ins Rad gekommen ist. Dies muss wohl die Ursache gewesen sein. Zum Glück haben wir Licht und die Speiche ist schnell ersetzt.
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Auf dem Weg in Richtung Chumpon treffen wir auf den Deutschen Radler Stefan. Wir versuchen ihm zu helfen die Zeltstangen seines MSR Zelt zu reparieren. Wir wollten in Bangkok ev. ein MSR-Zelt kaufen, da bei unserem Zelt die Reissverschlüsse kaputt sind. Mhm, wir überdenken dies nochmals!🤔 Etwas weiter als Chumpon finden wir ein sehr schöner Schlafplatz direkt am Meer. Wir geniessen unser Frühstück bei einem wunderschönen Sonnenaufgang. Die Strasse hier ist sehr wenig befahren und wir treffen ab und zu auf thailändische Rennradfahrer. Zur Mittagszeit halten wir bei einem Kafi und fragen nach einer frischen Kokosnuss. Leider haben sie keine, jedoch organisieren sie uns welche und schenken uns diese dann sogar! 😀🙏

Die Landschaft hier ist sehr von den Palmölplantagen geprägt. Zum Glück kommen wir am Abend wieder ans Meer und hinter der Schule am Strand zelten wir einmal mehr an einem wunderschönen Ort👍😀 Das Frühstück schmeckt super mit einem so schönen Sonnenaufgang. Wir strampeln die letzten Kilometer nach Bang Saphan Noi, wo wir den Zug nehmen wollen. Dort angekommen, erfahren wir, dass wir erst den Nachtzug nehmen können. Aber die Fahrräder können wir problemlos für 100 Baht (3.-Fr) mitnehmen. Somit erkundschaften wir das Städtchen und treffen auf viele Schweizer und Deutsche, welche hier den Winter verbringen. Wir merken schnell, dass dieser Ort einige schöne Kafis und gute Restaurants zu bieten hat. Im Nachtzug wird es sehr stark runtergekühlt. Zum Glück haben wir einen warmen Schlafsack. Als wir am Morgen in Bangkok ankommen, regnet es. Da es Freitag ist und wir erst am Montag unser Chinavisa besorgen können, suchen wir eine günstige Unterkunft. Dies ist gar nicht so einfach!
Wir nutzen die Zeit in Bangkok, um einige Einkäufe zu erledigen und unser Zelt zu reparieren. Die beiden Reißverschlüsse bei den Eingängen ersetzt Judith geduldig von Hand.

Am Montag gehen wir aufs China Application Center. Nach langem Anstehen reichen unseren Visaantrag und Hotelbuchugen nicht aus. Sie wollten noch unsere Flugtickets sehen, obwohl wir ihnen zu erklären versuchen, dass wir mit dem Fahrrad unterwegs sind. Zudem müssen wir eine Bestätigung schreiben, dass wir unseren Aufenthalt selbst finanzieren. Wir merkten schnell, dass das Kreuz beim Visaantrag „unemployed“ ihnen gar nicht gefällt. Ausserdem brauchten sie noch einen Bankauszug. Kurzerhand schicken sie uns weg und wir haben viel zu erledigen! Das heisst, wir buchen einen Flug in einem Reisebüro, wir erstellen nochmals den Visaantrag neu mit dem Kreuz bei „employed“ und stellen uns am Dienstag erneut in die Reihe, diesmal mit einem Expressantrag. Wir sind erfolgreicher, jedoch müssen wir noch eine Erklärung schreiben, warum unser Thailand-Visa abläuft. Guten Mutes verlassen wir das Visa-Center und hoffen auf eine erfolgreiche Ausstellung in zwei Tagen. Am Mittwoch müssen wir dann noch ein Mail mit einer Erklärung ans Visaapplication Center senden, mit der Begründung wieso wir die Türkei und den Iran bereist haben. Am Freitag, also 4 Tage später, wird uns leider mitgeteilt, dass das China Visa trotz Expressantrag nun 1 Monat dauert. So lange können wir nicht warten! Somit versuchen wir unser Thailand-Visa zu verlängern, wir radeln ans anderen Ende der Stadt (25km). Jedoch schliesst das Immigration Büro bereits um 15:00 Uhr statt wie angenommen um 16:30…. nicht unser Glückstag!😢

Nach einem intensiven Planungsweekend versuchen wir einer unserer Pläne umzusetzen und zwar bei der Schweizer Botschaft einen Austauschpass zu beantragen. Leider klappt dies nicht, da das Schweizergesetz mit zwei Pässe zu reisen nicht erlaubt. Das Problem ist, dass der Austauschort in der Schweiz sein muss und nicht beim Reisenden im Ausland. Dies wiederum macht einen zweiten Reisepass für das Radreisen sinnlos, da man ja beim Überschreiten der Grenze beide Pässe haben muss, da der Ausreisestempel in einem Pass und das Visa fürs nächste Land im anderen Pass ist. Genial wäre dies schon, denn so könnte man nach Passieren der Grenze den nichtverwendeten Pass zur Visaeinholung in die Schweiz senden. Das Beantragen der Visas im Heimatland hat viele Vorteile: Es ist oft viel einfacher ein Visa zu bekommen, man kriegt längere Visas und mühsame Wartezeiten bei Konsulaten unterwegs, können vermieden werden. Mit zwei Pässen zu reisen, ist übrigens bei den Deutschen und Österreicher möglich!!

Da dieser Plan nicht geklappt hat, organisieren wir den Nachtzug nach Nong Khai, um von dort aus nach Vientiane in Laos zu radeln. So haben wir zwei Fliegen auf einen Schlag getroffen, denn wir müssen das Thaivisa nicht verlängern und wir beantragen hier nochmals das Chinavisa. Laut unserer Recherche soll dies hier einfacher gehen.🚂

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