China – Weg nach Xiangcheng

Über staubige Piste und hohe Pässe nach Sichuan, Days 297-300

Juhui, wir sind wieder unterwegs! Eine abgelegene Gegend mit hohen Pässen wartet auf uns. Deshalb statten wir dem Markt nochmals einen Besuch ab und füllen unsere Taschen mit genügend Proviant. Für den ersten Radeltag nehmen wir es gemütlich. Auf 2800 Meter am Fluss campieren wir. Es war schon lange nicht mehr so schön warm. Bei schönstem Wetter radeln wir weiter und bewältigen den Pass von 3900müM. Oben angekommen, wehen unzählige tibetische Gebetsfahnen im Wind. Warm eingepackt geniessen wir die wunderschöne Aussicht. Das schöne am Pässefahren ist, dass sich meistens dahinter eine ganz neue Gegend zeigt. So kommen wir in ein enges, grünes Tal mit grossen herrschaftlichen Häusern. Wir finden ein gutes Hotel und geniessen die warme Dusche.

Am nächsten Morgen steht die Königsetappe bis zur nächsten größeren Stadt Xiangcheng auf dem Programm. Königsetappe deshalb, weil eine 60km lange Schotterpiste mit zum Teil sandigen Abschnitte auf uns wartet. Wir kommen sehr gut voran und machen eine lange Mittagspause. Nach drei Stunden haben wir den Mountainpass 4300müM erreicht. Die Strecke führt weiter auf Schotter und einige Gegenanstiege bewältigen wir bis dann die Strasse sandiger und extrem staubig wird. Nach sechs Stunden Fahrt finden wir an einem Bach auf 3800müM ein schönes Plätzchen. Am Morgen werden wir von einer Yakherde mit Hirt begrüsst. Wir haben noch nie so grosse und schöne Yaks sogar mit Kälber gesehen.

Die Abfahrt ist mit diesem Sand und Staub fast noch anstrengender als der Aufstieg! Immer wieder werden wir eingenebelt von vorbeifahrenden LKWs und Autos. Nach einer Stunde durchgerüttelt zu werden, fahren wir erleichtert in Ranwu auf den Asphalt. Ein kurzer Abstecher zur Hotspring ist leider enttäuschend und so sind wir wieder auf der Weiterfahrt nach Xiangcheng.

Mit dem Pass haben wir die Region Yunnan verlassen und sind nach Sichuan gelangt. In Sichuan hat sich die Gegend und die Menschen stark verändert. Es ist trockener, ja sehr karg in der Höhe und jeweils unten entlang des Flusses hat es oasenähnlich, grüne Terrassenfelder. Die Leute sind sehr freundlich, haben einen sehr dunklen Teint und sprechen tibetisch. Anstelle von “ni hao” wird nun “hallo” gerufen und mit unserem chinesischen Übersetzungsapp stehen wir manchmal an, da viele nur noch die tibetische Schrift lesen können. Zu unserer grossen Enttäuschung funktioniert auch unsere SIM-Karte nicht mehr. Das heisst hier in Sichuan fallen nun extrem hohe Roaminggebühren für unsere Yunnan-Karte an. In ein paar Stunden ist der Monatskredit aufgebraucht.

Nach fünf Stunden Fahrt kommen wir in Xiangcheng staubig im Hotel an. Zu unserem Glück sind wir bereits im Zimmer, als es zu regnen beginnt und zu unserer Überraschung dürfen wir die staubigen Räder ins mit Teppich bezogene Zimmer nehmen, wo wir sie dann gleich im grossen Bad abduschen. Zu unserer Freude ist Guy und Kamilla immer noch hier und wir tauschen einmal mehr unsere Erlebnisse aus😀.

volle Distanz: 232.22 km
Maximale Höhe: 4333 m
Minimale Höhe: 2675 m
Gesamtanstieg: 4382 m
Gesamtabstieg: -4621 m

4 Comments

  1. Hallo Ihr Beiden,

    muss schon sagen, Respekt!

    Es macht Spass Eure Reiseberichte zu lesen. Danke, dass Ihr
    uns auf eine für uns virtuelle Reise mitgenommen habt!

    LG
    Yalcin

    1. Hallo Yalcin,
      Vielen herzlichen Dank für dein Kommentar! Freut uns, dass dir unsere Berichte gefallen. Es folgen bald die letzten Berichte von China🐼, die Auflösung des neuen Landes 😂und noch mehr Kilometer🚴‍♂️🚴‍♀️
      Liebe Grüsse Judith und Andi

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