China – Xiangcheng, Weg nach Litang

Einfach nur schön, Days 301-307

In Xiangcheng lernen wir die tibetische Kultur kennen. Am Abend trifft sich jung und alt um 19:00-20:00 Uhr auf dem Dorfplatz. Eine Gruppe tanzt zu traditioneller Musik, eine weitere marschiert mit ihren Gebetsketten mehrere Runden um einen heiligen Säulenquader (Kora), andere stossen die Gebetsmühlen beim Vorbeigehen an und einige schauen dem Treiben einfach zu. Aus einer Box tönt die Musik und von den Gebetsmühlen klingen die Glöckchen. Es ist eine sehr friedliche und fröhliche Stimmung.

Da der direkte Weg von Xiangcheng nach Sangdui im Bau ist, nehmen wir den Umweg über Daocheng in Kauf und fahren 40 Kilometer wieder zurück. Früh bereits um 17:00 Uhr machen wir Feierabend, da wir ein super Schlafplätzchen auf 3800müM finden und nicht zu hoch übernachten wollen. Wir geniessen den Abend und kriechen früh ins Zelt. In der Nacht staunen wir über den wunderschönen und nahen Sternenhimmel.

Der 4700müM Pass ist das Tagesziel. Die Chinesen haben super Arbeit geleistet, denn die Strasse ist sehr radfreundlich mit vielen Kurven und einer angenehmen Steigung gebaut. So sind wir überrascht, als wir plötzlich oben auf dem Pass sind. Wir radeln weiter und sausen den super neuen Belag an den einfachen Hütten der Nomaden, welche im Sommer hier oben mit ihren Yaks, Pferden, Schafe und Schweine leben, vorbei. Bei einem alten Kloster mit goldverzierten Dach machen wir halt. Ein Mönch führt uns in den Innenhof und in den prunkvollen Gebetsraum in dem es drei grosse goldige Statuen hat. Der aussergewöhnlich grosse Mönch, fast gleichgross wie Andi, lädt uns zum Yak-Buttertee mit Yakkäse und Tsampa (eine Art Brot-Brei) in die Klosterküche ein. Im Dorf Mula kehren wir im Dorfrestaurant ein, wo wir von den neugierigen Kindern bestaunt werden. Auf der Hochebene von 4100müM schlagen wir unser Nachtlager auf.

Nach einer kalten Nacht sind wir froh von der warmen Sonne gewärmt zu werden. Die Hochebene führt bis auf 4500müM und erinnert uns an das Ursenertal. Es folgt eine luftige Abfahrt durch eine wüstenartige Landschaft nach Daocheng, wo wir ein Gericht nach Sichuanart geniessen. Dies ist aber für unser Geschmack sehr ölig. Am Abend treffen wir in Sangdui ein, wo uns der Gemüsehändler gleich je eine Mandarine zuwirft und uns mit Wassermelonenschnitz beschenkt. Die Menschen sind wirklich sehr freundlich.

Zwei hohe Pässe stehen auf dem Tagesplan. Die Gegend ist sehr schön. Wir sehen Murmeltiere, die aber nie pfeifen, eine Arte wilder Hühner und Feldhasen. Auf dem rabbit mountain Pass 4696müM beginnt es zu regnen, fast ein bisschen zu schneien. Auf der Abfahrt werden wir dann auch nass. Nach 5 Stunden Velofahrt kommen wir in Jiawa an. Von da ist es nur noch 29km nach Litang. Auf dem letzten Pass vor Litang vor einem Kloster treffen wir auf zwei Mönche. Sie sind begeistert von unseren Rädern, vor allem aber von der Farbe unserer Räder. Wir feiern ein weiteres Jubiläum: 12’000 Kilometer.

In Litang auf unserem Hotelmarathon stossen wir auf eine tibetische Familie, welche leider kein Zimmer für uns haben, aber uns zum Tee einlädt. In einer grossen Schüssel bereitet ein Mönch “Tsampa” zu und formt sie zu Pyramiden. Dies sei für das bevorstehende Fest und für Buddha.

volle Distanz: 292.84 km
Maximale Höhe: 4668 m
Minimale Höhe: 2693 m
Gesamtanstieg: 4958 m
Gesamtabstieg: -3899 m

2 Comments

  1. Liebe JuAn
    Sehr informativer Bericht; besonders gefallen die Landschaften und schönen mit viel Hingabe erstellten Gebäude; die Gerichte sehen interessant aus, scheinbar haben diese Euch geschmeckt; immer wieder beeindruckend wie Ihr über die grosse Gastfreundschaft berichten könnt; die typisch tibetischen Kindergesichter und deren Kleidung sagen auch viel aus über deren Leben.
    Wir sind froh, dass Ihr die Zeit in China, und nach der 12’000Km-Marke, so positiv abschliessen konntet und nun nach langer Zeit wieder in einem Land sind in welchem Ihr Euch sogar in Englisch verständigen könnt.
    Eure Bilder zeigen viel Zufriedenheit, Harmonie und Begeisterung.
    Wir wünschen weiterhin eine schöne Weiterreise mit vielen positiven Neu-Entdeckungen.
    Herzliche Grüsse PaMa

    1. Hoi zäme 😀 endlich konnten wir nun die letzten Berichte von China publizieren! Ja, die Foto mit den Kindern gefällt uns ebenfalls sehr. Es widerspiegelt die grosse Vielfalt der Chinesen in diesem Gebiet sehr gut 😊 Wir freuen uns nun auf die neuen Abenteuer auf den vielversprechenden Trails. Liebe Grüsse Judith und Andi

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