China – Lijiang, way to Shangri-la

Kein Zuckerschlecken, aber sehr lohnend! Days 275-283

9 Monate sind wir bereits unterwegs. Dies nutzen wir, um allen lieben Leute, welche uns vor und auf unserer Reise irgendwie unterstützt und geholfen haben, ganz herzlich danke zu sagen! 🙏
Auf einer kleinen Nebenstrasse radeln wir die letzten Kilometern durch die blühende Landschaft nach Lijiang.
In Lijiang picknicken wir in einem Park. Selbst in diesem touristischen Ort Lijiang checken wir in ein günstiges, neues Hotel für 40 yüan (6.-sFr.) ein. Wir besichtigen die Altstadt von Lijiang, geniessen die schöne Aussicht über die Dächer und tauchen einmal mehr in den geschäftigen Markt ein. Am Abend treffen wir Guy und Kamilla, das Radlerpaar von der USA und wir haben einen sehr spannenden Austausch.

Nach zwei Ruhetagen in Lijiang fahren wir bei schönem, jedoch sehr windigen Wetter, los in Richtung Leaping Gorge. Wir wählen den Weg durch den snow mountain Nationalpark. Beim Eingang in den Park verlangen sie 100 yüan (15.-sFr.) pro Person. Zum Glück erinnert sich Judith an den Blog von einem Deutschen Radlerpaar ride-worlwide.com, dass diese nicht bezahlen mussten. Auch uns gelingt es die Wächter zu überzeugen, dass wir nur durchradeln ohne den Park zu besichtigen und können gratis durch den Park fahren. Die Landschaft mit den Lärchen ähnelt dem Engadin. Die Kulisse mit dem Jade Dragon Snow Mountain ist wunderschön und wir rollen über den höchsten Pass auf unserer Reise 3200 müM. Es gibt sehr viele Cars gefüllt mit Chinesischen Touristen, welche zum Golfspielen, zum Fotografieren mit den Yaks oder zur Gondel gehen. Einige tragen sogar eine Sauerstoffflasche mit sich. Vor allem beim See mit den Yaks können wir über die Szenerie nur den Kopf schütteln. Der zweite Gegenanstieg hat es inn sich, da eine Pflastersteinstrasse hochführt. Wir vernichten einige Höhenmeter bis wir dann auf 2900müM. unser Zelt aufstellen. Das Lagerfeuer wärmt uns und ein besorgter Chinese ermahnt uns, dass wir das Feuer auch gut löschen müssen. Es ist sehr trocken.

Andi ist mit Durchfall geplagt und somit sind wir froh, dass am nächsten Tag 1700 Höhenmeter Abfahrt bevorstehen. Die Aussicht auf den drittlängsten Fluss der Welt Yatze ist einmalig! Auf den Terassenfeldern wird gerade das Getreide meist von Hand zu Garben gebunden. Die Fähre bringt uns in Daju für 50 yüan (7.50 sFr.) auf die andere Seite. Der Wind peitscht durch die Tiger leaping Schlucht ins Gesicht, während dem wir uns die zum Teil sandige Kiesstrasse hochkämpfen. Andi fühlt sich nicht fit und so radeln wir zu einem Aussichtspunkt in die Tiger leaping Schlucht und kehren dann in Richtung Shangrila um.

Wir legen einen Tag Ruhepause ein, sodass Andi wieder zu Kräften kommen kann. Mittlerweile sind auch Kamilla und Guy eingetroffen. Unsere Wege trennen sich aber wieder. Wir fahren ohne Gepäck nur kurz zum Aussichtspunkt in die Schlucht. Ohne Gepäck fährt es sich schnell und wir sausen beim Kassenhäuschen vorbei. Dies bemerken wir erst als aus dem alten, unscheinbaren Häuschen uns jemand zuruft. Aber dann sind wir schon weiter. Wir sind bereits weit gekommen bis wir dann von zwei Sicherheitsmännern aufgehalten werden, welche von uns das Ticket von 65yüan (9.-sFr) pro Person sehen wollen. Wir erklären ihnen, dass wir kein Schild gesehen haben und dass wir nicht wandern gehen und nur ein Tee im Gästehaus trinken wollen. Dies ist für sie okay und wir geniessen die Aussicht in die Schlucht während wir ein Naxi-Brot verköstigen. Dies ist ein Fladenbrot, welches in der Pfanne gebacken wird.

Anschliessend rollen wir zurück zu unserem Hostel und mit Gepäck trampen wir die schlängelnde Strasse hoch und geniessen die sensationelle Aussicht kurz vor Haba auf die schönen Terassenfeldern. In der heimeligen Stube des Gästhauses kocht uns die Besitzerin ein feines Abendessen und anschliessend kriechen wir in die mit Matratzenheizung vorgewärmten Better. Andis Bauch rumpelt immer noch etwas, was die Anstiege noch anstrengender macht.

In Dugou besichtigen wir die weissen Terassen. Die natürlichen sind sehr schön, jedoch unterhalb sind Bauarbeiten von künstlichen weiteren Terassen am Laufen. Wir können nur den Kopf schütteln.

In San Ban hat es zu unserer Freude einen guten Shop mit vielem Gemüse und Früchte. Die Infrastruktur hier auf dieser Höhe und in den kleinen Dörfern ist jedoch meist schlecht. Wir zelten auf 2800müM und packen uns warm in den Schlafsack ein. Es ist sehr kalt und der Wind weht ums Zelt. Brrrrr. Am Morgen sind wir über die wärmende Sonne dankbar und tapfer kurbeln wir die weiteren Höhenmeter der heutigen Etappe hoch. Es geht über 3600 müM! Die wunderschöne Aussicht belohnt uns einmal mehr. Kurz vor dem letzten Pass nach Shangrila 3700müM campen wir auf 3300müM bei einer Bushaltestelle direkt an der Strasse. Wir haben kein anderes flaches Plätzchen gefunden. Wir waren schlichtweg zu erschöpft, um noch weiter zu radeln und noch weiter oben zu übernachten, wollten wir nicht! Die Nacht war einmal mehr kalt. Zudem ist nun auch Judiths sechsjähriges Exped-Mätteli kaputt! Es hat sich am dümmsten Moment eine Blatter aufgetan! Es war also kein erholsamer Schlaf. Zum Glück begrüsst uns am Morgen die wärmende Sonne und wir radeln noch die letzten Höhenmeter zum höchsten Pass unserer Reise 3700müM hoch. Die Luft wird dünner, die Gräser dörrer und die Tannen kleiner.

Das nächste Tal ist karger als die zuvor. Es grasen Yaks, Pferde, Ziegen und Schweine auf mageren Wiesen. Die Dörfchen sehen verlassen aus. Die herrschaftlichen Bauernhäuser sind zum Teil verlottert und einige werden neu renoviert. Unser Essensvorrat ist ausgegangen, unser Magen knurrt und unsere Energie ausgeschöpft. Einmal mehr gibt es kein Restaurant und in dem einem Shop gibt es nur Süssigkeiten und Instantnudelsuppe. Wir fahren weiter und hoffen doch noch ein Restaurant zu finden. Kurz vor Shangrila kehren wir ein. Wir essen sehr fein, jedoch so teuer war es noch nie! Überrascht und schockiert über diesen hohen Preis können wir nichts anderes machen als bezahlen und in Zukunft wieder vorsichtiger sein und im Voraus fragen.

In Shangrila wird die Hotelsuche zu einer Odyssee! Da wir für die Verlängerung des Visas ein Hotel mit Bewilligung für Ausländer brauchen. Wir klappern sämtliche Hotels ab, welche uns gerne aufnehmen und uns passen würden, jedoch stellte sich immer heraus, dass sie uns nicht registrieren können, da sie die Bewilligung nicht haben. Letztendlich finden wir eines, welches viermal teurer ist.

volle Distanz: 297.23 km
Maximale Höhe: 3703 m
Minimale Höhe: 1612 m
Gesamtanstieg: 6023 m
Gesamtabstieg: -5056 m

8 Comments

  1. Liebe JuAn
    Besten Dank für die eindrücklichen Bilder von den verschiedenen Dörfern, Landschaften, Menschen, Tieren, Pflanzen sowie Erzählungen von den unterschiedlichsten aber stets positiven Begegnungen. Auch dass breite Strassen über 3700 müM führen ist für uns überraschend. Wir können Eure Leistungen wahrscheinlich kaum nachvollziehen, verstehen aber gut, dass Ihr Euch von solchen Strapazen ab und zu wieder erholen müsst, deshalb tun gelegentliche Pausen gut und dienen sicher auch Eurer Moral. Preislich bewegt Ihr Euch, auch wenn es ab und zu etwas mehr als vorgestellt kostet, immer noch auf sehr gutem Niveau; bedenkt so könnt Ihr noch lange reisen.
    Wir sind nach einigen schönen Tagen im Veneto nun wieder zu Hause und geniessen auch dies.
    Herzliche Grüsse PaMa

    1. Hallo zusammen, ja es ist auch eine eindrückliche und spannende Gegend! Ja, 3700müM ist nicht das gleiche wie in der Schweiz. Wir sind sehr froh, dass die Strassen bis jetzt so gut waren und vor allem nicht so steil wie in Thailand! Es ist spannend wie schnell wir in den Preisen des Landes denken und somit ist eine Mahlzeit, welche gleich teuer wie drei Übernachtungen ist, ist extrem teuer auch wenn es für die Schweiz günstig ist😂 Wir versuchen unser Budget tief zu halten, gönnen uns auch ab und zu was😀 liebe Grüsse aus Shangrila

  2. Hallo ihr Lieben
    Es ist immer wieder ein Vergnügen eure Berichte und die wunderschönen Fotos zu lesen. Aber wenn Andy so erschöpft am Boden liegt oder ihr von Durchfall erzählt möchte mann am liebsten sofort zu Hilfe eilen. Ich hoffe ihr erholt euch wieder gut.
    Wie haben eine Woche Frühlingsferien in Monte Grotto Therme verbracht. Es war herrlich. Sonst ist alles beim Alten, Kanti alles ausgefüllt und unterschrieben, Michelle wird langsam zur Frau, was auch neue Probleme und Fragen aufwirft und Dominic ist nun in der Pubertät angekommen. Martin und ich haben uns heute Nacht eine Büssliauszeit (Berghof Rotkreuz) genommen. Es war wie Ferien, nur die Kühe wussten nicht recht was das soll. Wir mussten nochmals die Matratzen testen bevor es dann im Sommer nach Griechenland geht. Ist noch etwas Zeit. Also bleibt gesund und weiterhin viel Freude am Reisen. Liebe Grüsse Conny und Fam.

    1. Liebe Conny und Familie, so schön von euch und euren Plänen zu lesen. Wir sehen bei euch geht einiges und es wird euch nicht langweilig😀 Ja, deine Medizin hätte Andi gut gebrauchen können… leider sind die wundersamen Tropfen schon lange aufgebraucht😢 So musste die Erkältung mit Inhalieren und Teetrinken heilen. Liebe Grüsse Judith und Andi

Schreibe einen Kommentar zu toni Lüchinger Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert